Vorhang auf, Film ab!
Einen Tag lang begleitet werden vom WDR
Wie fast jeden Tag nehme ich mein Smartphone in die Hand, öffne die App Instagram und schaue dort in mein Postfach. Es wartete eine ganz besondere Nachricht auf mich. Katja – Autorin für die Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ würde gerne einen Beitrag zur verpinscht-Family drehen. Sofort war ich tierisch aufgeregt und vereinbarte ein Telefonat mit Katja. Bald würde ich mehr erfahren…
Einen Tag lang von einem Fernsehen-Team begleitet werden. Eine Situation, von der ich nie gedacht hätte, sie einmal erleben zu dürfen. Natürlich soll es in erster Linie um die Hunde gehen und das ist auch gut so: Ich stehe nämlich nicht gern im Rampenlicht. 😉 Nach einem netten Telefonat wusste ich, wie der Beitrag inhaltlich gefüllt werden sollte. In der Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ gibt es ein kleines Spin-Off, welches sich „Zuhause gefunden“ nennt. Hier geht es um Tierschutzhunde, die bereits ein Zuhause gefunden haben. In dem Beitrag werden Rafael und ich also erzählen, wie wir zu Mojo, Rana und Mateo gekommen sind und wie das Leben mit drei Tierschutzhunden ist. Als Katja mir diese Frage stellte, antwortete ich übrigens gleich mit: „Chaotisch. Bei uns wird es nie langweilig.“ 😀
Um 10 Uhr ist der Drehbeginn. Pünktlich klingelt es an der Tür. Am Abend davor habe ich Mojo drum gebeten, ausnahmsweise nicht zu bellen, wenn Besuch klingelt. Das macht er – typisch Zwergpinscher – nämlich unheimlich gern. Als wollte er sagen: „Hey Mutti, da hat´s geklingelt. Ich hab´s zuerst gehört, wollte Dir nur Bescheid geben!“ Und tatsächlich bellte er nicht. Da war ich ihm unheimlich dankbar. Das ist übrigens auch eine Eigenschaft von Mojo, die ich sehr an ihm schätze: Wenn es um die Wurst geht, ist auf den kleinen Zwergpinscher-Mann Verlass. Das WDR-Team bestehend aus drei Mann kommt herein. Natürlich werden die Hunde zuerst begrüßt – Wir kennen es gar nicht anders. 😉
Das Team und Katja bekommen eine Führung durch unser kleines Hobbit-Häuschen. So konnten sie einen Einblick über mögliche Drehorte innerhalb unserer vier Wände erhalten. Angefangen haben wir im Wohnzimmer. Damit die Hunde (und insgeheim auch ich) sich an die neue Situation gewöhnen konnten, wurden erstmal ein paar Kuschelszenen gedreht. Die Hunde waren eigentlich wie immer: Haben in ihrem Körbchen miteinander gekuschelt und auch gespielt. Das hat mich sehr gefreut – So gibt es für die Zuschauer einen echten Einblick in unsere Familie. Als wir uns alle entspannten folgte ein sogenannter O-Ton, also ein Interview. Ich durfte erzählen was Mojo, Rana und Mateo charakterlich ausmacht und wie wir in unserem jungen Alter zu drei Hunden kamen. Auch ich weiß, dass das alles andere als die Regel ist. Aber etwas aus der Reihe tanzen können wir bekanntlich ganz gut.
Nach dem O-Ton hatte Mojo seinen Auftritt. Er durfte seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen: Spielzeuge einräumen. Plüschtier für Plüschtier packte er den vorab von mir verstreuten Spielzeughaufen zurück in die Kiste und bekam für jedes erfolgreich aufgeräumte Spielzeug ein Leckerli von mir – So wie es sich gehört! J Beim Kamera-Team kam keine Langeweile auf, denn Mojo, Rana und Mateo wussten sich zu beschäftigen. Sie spielten und rauften miteinander, machten ihre Lieblingstricks und zeigten vorbildlich, wie toll und unbeschwert so ein Hundeleben ist. „Hier wird es nie langweilig!“, hörte ich die Kamerafrau sagen. Ich grinste und antwortete gespielt entrüstet: „Definitiv nicht.“
Nachdem wir im zweiten O-Ton über die Social Media Plattform Instagram sprachen, wie wir überhaupt dazu gekommen sind und was für uns das „Petfluencer“ Dasein bedeutet, ging es für uns nach unten ins Esszimmer. Jetzt kam der Teil des Drehs, der mir persönlich schwer fiel. Ich durfte im dritten Interview über Mateo sprechen: Über seine Herkunft, seine Vergangenheit und wie er seinen Weg zu uns fand. Mit den Tränen kämpfen musste ich, als ich über die Begegnung im Shopping Center berichtete.
…Eines Tages waren Rafael, Mateo und ich im Shopping Center einkaufen. Mateo habe ich bis dato nie mit in die Stadt genommen, weil ich weiß, dass er in der Öffentlichkeit polarisiert. Die Leute starren, flüstern und zeigen auf den kleinen Hundemann. An diesem Tag war ich aber bereit dafür und ja, irgendwie wollte ich Mateo auch nicht länger verstecken. Eigentlich ist er doch nur ein ganz normaler Hund. Bis ein fremder Herr der Meinung war, mir seine Meinung ungefragt kundzutun. „Wird das nicht besser?“, fragte er aus dem Nichts. Ich war erstmal total perplex. Schnell verstand ich, was er meinte. „Sein Bein? Nein, die Pfote fehlt.“ Seine Antwort kam prompt: „Ja, das weiß ich. Aber das ist doch keine gute Lösung.“ Sowas in der Richtung sagte er. Ich musste schlucken. Die Richtung, in die sich das Gespräch bewegte, gefiel mir nicht. „Doch, wie Sie sehen, kommt er damit prima zurecht.“ Er schüttelte den Kopf. Welche Worte danach seine Lippen verließen, möchte ich weder aussprechen noch aufschreiben. Er war der Ansicht, Mateo führe kein lebenswertes Leben…
Nachdem ich von dieser Begegnung berichtet hatte, kullerten mir die Tränen über die Wange. Eine Situation, die ich NICHT wollte. Aber Gefühle kann man nicht abstellen. Der Raum war still. Es gab eine kurze Pause für mich. Wir redeten über Mateos Stumpf und ich zog Mateo das erste Mal an diesem Tag seine Socke aus und gab seinen Stumpf für die Kamera frei. Im Anschluss filmten wir das Anziehen der Beinprothese.
Dann ging´s für das Kamera-Team und der verpinscht-Family nach draußen. Hier würde der zweite Teil des Drehs stattfinden. Rafael musste nach dem ersten Teil leider zurück zur Arbeit – was dazu führte, dass die Aufregung in mir erneut anstieg. Auf unserer täglichen Gassirunde angekommen musste ich feststellen, dass meine Aufregung sich auf die Hunde übertrug. Das wiederum führte dazu, dass ich mich auf die Hunde konzentrierte und die Aufregung langsam abebbte. Nach kurzer Zeit hat sich das komplette Rudel gefangen. Die Kamera richtete sich eine Weile auf Mateo. Natürlich war es ungemein interessant, wie er mit seiner Beinprothese laufen würde. Und wie es für Mateo üblich war, lief er schneller als der Wind. Zusammen mit Rana flitzte er durch den Wald und machte es dem Kamera-Team nicht leicht, die zwei Wirbelwinde ins Bild zu bekommen. Der Rückruf wurde gefilmt, ein paar Outdoor-Tricks mit eingebaut und ein weiteres, kleines Interview wurde abschließend geführt. Die letzte Frage zu beantworten fiel mir besonders leicht.
„Was bedeuten deine Hunde für dich?“
„Meine Hunde bedeuten mir alles. Sie sind mein Leben. Ich würde alles für sie tun.“
Damit ging ein aufregender Tag zu Ende.
Den Bericht über uns findest Du hier: Tiere suchen ein Zuhause vom 15.03.2020
Wie schön mal erklärt zu bekommen wie ein solcher Dreh abläuft.
Nachdem ich den Beitrag geschaut hatte wusste ich ja schon wann du geweint hast, aber wenn du das jetzt so erzählst, da sind mir dann doch auch die Tränen gekommen beim lesen.
Ich folge euch so gerne auf Instagram und ich hoffe das mit eurem Beitrag bei Tiere suchen ein Zuhause ganz viele Menschen ihre Einstellung zu Tieren mit Handicap positiv verändern so wie das durch Instagram hoffentlich auch ist.
Alles Liebe an euch!