Harz mit Hund
Zeit für eine Auszeit im Harz! Nach dem aufregenden Release unseres ersten eigenen Online-Shops und einiger arbeitsreichen und somit schlaflosen Wochen zuvor hatten wir eine Auszeit bitter nötig. Für die verpinscht-Family ging es für 5 Tage Richtung Nationalpark Harz. Aber lest selbst!
Oderteich im Nationalpark Harz
Am Montag ging die Reise los: wir hatten eine 3 stündige Autofahrt vor uns. Check-In im PanoramaPark Sankt Andreasberg war erst ab 16 Uhr möglich. Somit startete unser Tag ziemlich gemütlich mit einem ausgiebigen Frühstück und dem Verladen des Autos. Um 11 Uhr ging die Reise los! So waren wir pünktlich um 14 Uhr im Oberharz. Nun blieb uns genug Zeit für die erste, gemütliche Wanderung. Der Oderteich im Nationalpark Harz war von unserer Unterkunft bloß 10 Minuten Autofahrt entfernt und somit war der Oderteich der perfekte Ort für einen heimeligen Einstieg in den Harz. Der Rundwanderweg ist knackige 4,5 Kilometer lang und dauert ca. 90 Minuten. Es sind keine nennenswerten Steigungen vorhanden. Für den ersten Tag und nach der doch langen Anreise war ich dafür sehr dankbar. 😉 Gleich der Eingang des Oderteichs hatte es mir angetan. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus! Wir hatten total Glück mit dem Wetter. Es blieb trocken und der Nebel sorgte für eine mystische Stimmung. Obendrein hatten wir den Oderteich nur für uns. Wir sind keiner Menschenseele begegnet. Es war wunderbar! Die gemütliche Rundwanderung hat wirklich was zu bieten: die verwurzelten Wege und atemberaubende Aussicht auf den kompletten Stausee sorgen immerzu für Abwechslung. Mein persönliches Highlight war der lange Holzsteg über das Moor. Die knarrenden Holzbalken unter den matschigen Wanderschuhen, gepaart mit dem Dunst des Nebels sorgten für eine mystische und für mich unvergessliche, erste Wanderung im Harz!
Radau Wasserfall und Wolfswarte
Am nächsten Morgen ging es für uns zum Radau Wasserfall bei Bad Harzburg. Dabei handelt es sich um einen im Jahre 1859 angelegter Wasserfall, um den Tourismus des Ortes weiter zu fördern – mit Erfolg. Der Ortsmagnet ist mittlerweile ein berühmter Instagram-Spot und somit konnten auch wir es uns nicht nehmen, hier einige Fotos zu knipsen. Der Radaufall ist nett anzusehen und gar nicht schwer zu erreichen: Vom Wander-Parkplatz aus sind es keine 10 Minuten bis zum Wasserfall. Die Wanderungen hier konnten uns jedoch nicht überzeugen: Sie erinnerten mich stark an unsere Wandermöglichkeiten im Bergischen Land und waren allesamt recht kurz. Somit gehörten wir zu den Kurzbesuchern des Radaufalls und mit einigen Fotos in der Tasche ging es für uns weiter.
Zurück Richtung Oberharz erreichten wir unser Ziel des Tages: die waldlose Kuppe des Bruchbergs im Harz – Die Wolfswarte. Es wartete eine 10 Kilometer Wanderung auf uns. Heute kann ich sagen: Für mich war das die schönste Wanderung von allen. Sie war nicht zu anstrengend, hatte eine angenehme Länge und wirklich einiges zu bieten. Auch am zweiten Tag im Harz ließ uns der Nebel nicht im Stich und sorgte auf der Wolfswarte wieder mal für eine mystische Stimmung.
Gleich zu Beginn ging es hoch hinaus: ein steiniger und holpriger Weg führte uns auf 927 Höhenmetern zum zweithöchsten Berg in Niedersachsen. Es machte ziemlich viel Spaß, sich durch die Steine zu schlängeln und auch die Hunde kamen hier auf ihre Kosten. Der Weg führte mir vor Augen, wie Trittsicher Mateo mittlerweile mit seiner Prothese geworden ist: Gezielt setzte er eine Pfote vor die andere und wusste genau, welchen Weg er einschlagen möchte. Für mich war das wirklich beeindruckend zu beobachten!
Oben angekommen wirst Du in der Regel mit einem wunderbaren Panorama-Blick belohnt. Für uns war hier zwar nur Nebel zu sehen, das tat dem Ausblick jedoch keinen Abbruch und bot uns eine fantastische Fotokulisse. Für uns ging es nach einer kurzen Fotosession weiter durch einen verwurzelten Wald. Die Wege blieben also abenteuerlich. Vorbei an der Altenauer Hütte an der Wolfswarte (ein kurzes Selfie musste natürlich sein ;)) zog sich die wurzelige Wanderung weiter durch moosige Wälder, die reich an Pinienzapfen waren. Besonders toll anzusehen: Die gefrorenen Spinnenweben an den Kiefernbäumen. Für mich ein klares Muss im Harz und eine Wanderung, die ich auf jeden Fall ein zweites Mal erleben möchte!
Teufelsmauer und Sandsteinhöhlen Blankenburg
Die für den Harz berühmte Felsformation im nördlichen Harzvorland durfte auf unseren 5-tägigen Harz-Trip natürlich nicht fehlen. Während es bei uns im Oberharz regnete, wurde das Wetter Richtung Teufelsmauer glücklicherweise immer besser. In Blankenburg angekommen ließ sich sogar die Sonne blicken und sorgte für einen tollen Ausblick auf die 20km lange Teufelsmauer. Der beliebte Rundwanderweg erstreckt sich über 8 Kilometer. In der Nähe befindet sich die sogenannte Gewittergrotte und der Fuchsbau (ein künstlich angelegter Felskeller). Einige Gaststätten laden zum Verweilen ein. Wir haben uns jedoch dazu entschieden, den nahegelegenen Sandsteinhöhlen einen Besuch abzustatten. Ganz nach dem Motto: wenn man schon mal da ist. 😉
Da wir bereits die Rundwanderung an der Teufelsmauer hinter uns hatten, haben wir uns für den kleinen Rundweg der Sandsteinhöhlen entschieden: Dieser erstreckt sich über 4,7 Kilometer und bietet somit auf kürzestem Wege die Top-Wanderziele im Waldgebiet Heers. Die Wanderung ist sehr leicht zu bewältigen und wenn Du wie wir eine längere Anfahrt nach Blankenburg hast, lässt sich ein Besuch an der Teufelsmauer und an den Sandsteinhöhlen mit einer kleineren Wanderung sehr gut kombinieren. Der große weiße Fleck inmitten des Kiefernwaldes ist nicht zu übersehen und lässt alle Abenteurerherzen höherschlagen. Die Sandsteinfelsen mit ihren Höhlen sind wirklich beeindruckend und einen Abstecher wert. Für Hunde und auch für Kinder ist das ein riesiger Platz zum Toben und Spielen: Rana und Mateo haben sich das nicht zweimal sagen lassen und sind gleich um die Wette gefetzt, während Rafael und ich uns durch die Höhlen geschlängelt haben.
Bodetal und Quedlinburg
Unser 5-Tages-Trip in den Harz neigte sich langsam dem Ende zu und unsere große letzte Tour sollte im Bodetal stattfinden. Laut Harzer ein Must-See im Nationalpark, das wir uns nicht entgehen lassen wollten! Die Parksituation gestaltete sich etwas schwierig. Die Beschilderung führte gleich nach oben zum Hexentanzplatz. Hier gab es keine Information über die Parkgebühr, also haben wir kurzerhand ein Ticket gezogen und sind auf den Parkplatz gefahren. Rafael hat dem Braten jedoch nicht getraut und mangels Bargeld an den Kassenautomaten nach den Tarifen geschaut. Leider stellte sich heraus, dass das Parken auf dem Hexentanzplatz immens teuer war. 9,- Euro und keine Kartenzahlung möglich. Für unseren Geschmack zu teuer, also sind wir kurzerhand wieder rausgefahren und haben uns eine andere Parkmöglichkeit gesucht. Bei Möglichkeit kann ich Dir empfehlen, die Wanderung von Thale aus zu starten. Hier hast Du nicht nur die Möglichkeit, eine schöne (aber sehr steile) Wanderung zum Bodetal zu machen, sondern kannst alternativ über die Seilbahn dein Ziel erreichen.
Nach einer gemütlichen Stundenwanderung hatten Rafael und ich Lust auf etwas Herzhaftes und sind kurzerhand nach Quedlinburg gefahren. Quedlinburg ist seit 1994 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes und macht die Stadt zu etwas ganz Besonderem. Die historische Altstadt besticht mit ihren Fachwerkhäusern, wie wir sie schon aus der Eifel und aus dem Bergischen Land kennen. Der Markt war mein persönliches Highlight – gerade mit dem Weihnachtsmarkt hatte dieser etwas Magisches an sich. In einem kleinen Café am Rande des Markplatzes haben Rafael und ich die letzten Tage nochmals Revue passieren lassen und mit einem warmen Kakao in den Händen den Tag gemütlich ausklingen lassen.
Steinkirche
Der letzte Tag im Harz ist angebrochen und für die verpinscht-Family hieß es nun Koffer packen. Um 10 Uhr in der Früh stiefelten wir mit Sack und Pack zum Auto. Obwohl auch dieser Tag ein verregneter war, wollten wir uns ein letztes, kleines Abenteuer nicht entgehen lassen und machten auf der Heimreise einen kleinen Zwischenstopp in der Steinkirche bei Scharzfeld. Hier gibt es eine 8 Meter hohe und breite Höhle in Dolomitenfelsen zu bestaunen. Obendrein kannst Du hier eine tolle Wanderung hinauf auf den Steinberg machen.
Lieber Harz, wir haben uns ein bisschen in Dich verliebt! In den 5 Tagen durften Rafael, die Hunde und ich viel entdecken. Und trotzdem ist unsere Liste für den Harz noch ziemlich lang geblieben! Das bedeutet, wir kommen sehr bald wieder und freuen uns bereits auf die nächsten Abenteuer und Wanderungen im Nationalpark Harz. Für Naturliebhaber und Hunde ein toller Ort zum Erholen und Entdecken.