Meine Pflegeroutine für Hund
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Generell gilt: Wie viel Pflege ein Hund braucht, hängt von der Rasse ab. Also von der Größe, der Fellstruktur und der Felllänge. Die Umgebung des Hundes spielt zudem eine Rolle bei der Intensität und Häufigkeit der Pflege. Ein langhaariger Pfiffi der täglich im Wald herumläuft muss öfter gebürstet werden als gleicher Pfiffi, der größtenteils in der Stadt Spazieren geht. Der Charakter ist auch nicht ganz unwichtig. Wir alle kennen doch diese ganz bestimmten Hunderassen – *hust* Golden Retriever *hust* – die sich mit Vorliebe in Matschpfützen und Dreck schmeißen. Logisch, dass auch diese Hunde mehr (oder häufigere) Pflege benötigen als andere!
Ich selbst habe sowohl charakterlich als auch optisch ein buntes Rudel. Trotzdem kann ich sagen, dass keiner der Drei eine richtige Dreckssau ist. Somit machen sie mir den Alltag etwas leichter und ich mache meine Pflegeroutine für die Hunde immer nur nach Bedarf, nicht wirklich regelmäßig. In diesem Blogbeitrag zeige ich Dir meine Pflegeroutine für die Hunde und welche Geräte und Hilfsmittel ich benutze und wie ich sie am Hund anwende.
Die Pfotenpflege
Viele Hundebesitzer denken, mit der Fellpflege wäre es bei der Hundepflege schon getan. Dabei ist die Pfotenpflege echt super wichtig für Hunde. Zu lange Hundekrallen schränken den Hund in seiner Bewegung ein und können zu Haltungsschäden und Rückenproblemen führen. Sie verändern den Stand und das Gangwerk des Hundes. Ist das Fell zwischen den Pfotenballen sehr lang und steht ab, sollte es gekürzt werden. So vermeidest Du, dass sich Dreck und andere Dinge in den Ballenzwischenräumen (Habe ich das Wort gerade erfunden?) sammelt. Deiner Fellnase könnte das unangenehm beim Laufen sein oder sogar zu Verletzungen führen. Da Mojo, Rana und Mateo kurzhaarig sind, muss ich bei der Pfotenpflege nur die Krallen kürzen. Außer bei Mateo – da gehört noch ein bisschen mehr dazu, aber das erzähle ich Dir ein anderes mal.
Krallen kürzen
Hundekrallen kannst Du mit einer Krallenschere oder einem Krallenschleifer kürzen. Beides funktioniert gut. Ich selbst habe mit einer handelsüblichen Krallenschere angefangen. Schnell bin ich auf einen Krallenschleifer umgestiegen. Ein Schleifer hat gegenüber der Schere folgende Vorteile: Er ist schneller, er ist präziser und er ist ungefährlicher. Mit einer Krallenschere würde ich nie so schnell so nah wie möglich ans Leben kommen, da ich bei einer Schere raten muss, wo ich ansetze. Ich habe nicht die Möglichkeit, mich langsam ans Leben heranzutasten. Vielleicht habe ich beim Ansetzen der Schere gleich Pech und treffe sofort das Leben. Diese Unsicherheit hat mich persönlich genervt. Deswegen habe ich etwas Geld in die Hand genommen und in einen Krallenschleifer investiert.
Krallen schleifen mit dem Dremel
Ich benutze für das Kürzen der Krallen den Dremel Lite 7760*. Den kann ich wärmstens weiterempfehlen. Du kannst ihn easy an einer Ladestation aufladen und kabellos nutzen – Gerade bei zappeligen Hunden echt praktisch, wenn dann nicht ständig ein Kabel im Weg ist. Der Akku hält bei uns bei drei Hunden zwei Sitzungen lang. Also 6x Krallen schleifen. Außerdem ist ein kleines LED Licht integriert, womit Du auch Abends die Krallen schleifen kannst und trotzdem alles siehst. Außerdem ist der Dremel Micro perfekt für Anfänger, weil er stufenweise verstellbar ist und Du dich mit der kleinsten Stufe langsam herantasten kannst. Dein Hund hat die Möglichkeit, sich an das seltsame Geräusche zu gewöhnen.
Die Krallen kürze ich nach Bedarf alle 1-2 Wochen. Dabei beobachte ich immer wieder, dass der Krallenwuchs in meinem Rudel ganz unterschiedlich ist: Bei Mojo wachsen sie sehr schnell nach und bei Mateo wiederum sehr langsam. Seine Krallen sind eigentlich immer recht kurz. Du musst also schauen, wie oft Du die Krallen deines Hundes kürzen möchtest. Ich selbst finde es eigentlich nur wichtig, dass man es macht und nicht einfach schleifen (Achtung Wortwitz) lässt und nicht ob Du akribisch alle 7 Tage die Krallen deines Hundes kürzt.
Wie gewöhne ich meinen Hund an das Gerät?
Eine Frage, die mich häufig auf Instagram erreicht. Ich finde aber, dass die Antwort sich nicht pauschalisieren lässt. Wie so oft kommt das ganz auf den Hund an. Trotzdem erzähle ich Dir gern, für welchen Weg ich mich dabei entschieden habe:
So richtig an den Dremel gewöhnen musste ich eigentlich nur Mojo. Dem ist das Ganze bis heute immer noch nicht ganz geheuer. Aber mit der passenden Bestechung geht alles. 😉
Zu Beginn bleibt das Gerät ausgeschaltet und Mojo bekommt ein Leckerli, wenn er den Dremel ansieht. Jede Art der Kommunikation, die er mit dem Dremel tätigt, wird mit einer Leckerei positiv bestärkt. Dremel wird angeguckt. Leckerli in den Hund. Der Dremel wird beschnuppert. Leckerli in den Hund. Der Dremel wird angestupst. Leckerli in den Hund. Irgendwann berühre ich die erste Kralle mit dem Dremel. Leckerli in den Hund. Dann eine Kralle nach der anderen. Leckerli in den Hund. Dann wird der Dremel mit Abstand zum Hund einmal kurz angemacht. Leckerli in den Hund. Dann wird die erste Kralle kurz geschliffen. Leckerli in den Hund. Heute sind wir so weit, dass Mojo nach jeder fertig geschliffenen Kralle ein Leckerli bekommt. Die kleinen Schritte davor können wir mittlerweile getrost weglassen. Der Dremel ist akzeptiert. Rana und Mateo haben den Dremel von Tag 1 an verschlafen – wortwörtlich. Beiden war das total schnurz, was ich da jetzt mit ihren Krallen vorhabe.
Wie erkenne ich das Leben in der Kralle?
Viele Hundemenschen sind erleichtert, wenn ihr Hund weiße Krallen hat, denn: Durch weiße Krallen sieht man das Leben (leicht rosafarben) durch und Du siehst, wann Du aufhören solltest zu schleifen. An die Hundebesitzer mit Hunden von schwarzen Krallen: Keine Panik auf der Titanic! Für uns gibt es auch einen Trick 17.
Eine unbehandelte Kralle wölbt sich nach innen, wie auf dem linken Foto zu erkennen. Fängst Du an, diese zu schleifen, wirst Du merken, wie sich die Kralle nach und nach weiter nach außen wölbt. Bis sie eine Art Beule formt – siehe das Foto rechts. Jetzt solltest Du aufhören zu schleifen. Du bist fast am Leben der Kralle angekommen. Um ganz sicher zu gehen, kannst Du mit dem Fingernagel leicht in das Leben drücken. Es ist ganz weich und gibt dem Druck nach. Jetzt sollte definitiv nicht weiter gekürzt werden. Et Voilá – Die Kralle ist fertig geschliffen!
UPS! Jetzt bin ich doch ans Leben gekommen. Was jetzt?
Kein Grund zur Panik. Eine leicht blutende Kralle hat noch keinen Hund umgebracht. 😉 Schnell desinfizieren, sich nochmal bei seinem Wuschel entschuldigen und das war´s. Die Blutung wird schnell aufhören und der Hund kaum was davon merken. Ja, ich selbst habe die Krallen meiner Hunde auch schonmal falsch eingeschätzt und bin ans Leben der Kralle gekommen, aber alles halb so wild! Alle drei lieben mich noch und lassen sich immer noch die Krallen von mir kürzen.
Die Krallen von meinem Hund sind zu lang
„Die Krallen von meinem Hund sind zu lang. Ich kann kaum etwas abschleifen, da kommt schon das Leben. Es geht nicht kürzer.“ Kommt Dir das bekannt vor? Wenn ja, dann gehörst Du zu den Hundebesitzern, die ihrem Hund für einen längeren Zeitraum wirklich regelmäßig – wenn nicht sogar täglich – die Krallen kürzen sollten! Damit hältst Du die Krallen deines Hundes kurz und das Leben in der Kralle bildet sich nach und nach zurück. Das wiederum bedeutet kürzere Hundekrallen. Wenn schließlich die gewünschte Länge erreicht ist, kann der Abstand zum Krallenschleifen verlängert werden.
Die Fellpflege
Ich komme gleich zur Sache und schwöre auf den KONG ZOOM GROOM*. Der ist der Hit bei kurzhaarigen Hunden. Viele Zwergpinscher-Besitzer fragen mich nach dem Zaubergerät, mit dem ich so viele Haare aus diesem kleinen Hund bekomme, der gefühlt sowieso schon nackig ist. 😀 Und jetzt hat es einen Namen. Die kleine Gummibürste hat es richtig drauf und kostet dabei nichtmal viel. Mit dem ZOOM GROOM bürste ich bei Bedarf den Dreck aus den Hunden und im Fellwechsel (Oh ja, wer freut sich schon drauf?) kommt sie dann für knapp zwei Wochen täglich in Gebrauch.
Die Zahnpflege
„Nur junge Hunde haben weiße Zähne.“
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält. Genauso wie „mein Hund ist schon alt, deswegen sehen die Zähne so aus.“ Aber rechtfertigt das Alter eines Hundes den schlechten Zustand seiner Zähne? Ich glaube nicht.
Mojo ist mittlerweile 7 Jahre alt und hat immer noch strahlend weiße Zähne. So langsam merke ich zwar, dass öfter nachgeholfen werden muss, weil sich der Zahnbelag schneller bildet. Aber das heißt für mich eigentlich nur eins: Die Zähne müssen bei Mojo öfter gepflegt werden!
Und wie mache ich das?
Ich benutze zwei kleine Hilfsmittel, die sich Plaque Entferner* nennen. Im Prinzip ist es zweimal das selbe Gerät. Sie unterscheiden sich aber an den Enden. Das sehr dünne und spitze Ende benutze ich für Zahnlücken. Das spachtelförmige Ende benutze ich für die Zahnoberflächen.
Mit den Plaque Entfernern lässt sich super einfach Dreck, Futterreste und Zahnbelag von den Hundezähnen kratzen. Aber! Bitte sehr vorsichtig bei der Nutzung von den Dingern sein. Die Enden sind spitz, also besteht eine gewisse Verletzungsgefahr (beispielsweise in der Nähe des Zahnfleisches). Gerade wenn der Hund nicht gerne oder zuverlässig still hält, solltest Du dich erst vorsichtig an die Anwendung der kleinen Helfer herantasten.
Viele Hundebesitzer lesen von dem Tipp mit dem Plaque Entferner und kommen dann auf die Idee, dem Hund damit auch den hartnäckigen Zahnstein zu entfernen. Ich möchte darauf hinweisen, dass die von mir empfohlenen Hilfsmittel nicht für das Entfernen von Zahnstein geeignet sind. Zahnstein sitzt teilweise so fest, dass er wirklich nur von Profis entfernt werden sollte. Dem Hund zu liebe gehe dann bitte zum Tierarzt! Den Plaque Entferner benutze ich wirklich nur für groben Schmutz und Zahnbelag.
Wie heißt es so schön:
Vorbeugen ist besser als heilen
Bis auf ein bisschen Zahnbelag hier und da sind die Zähne meiner Hunde super in Form. Und da weiße Zähne der Hinweis auf einen guten Gesundheitszustand des Hundes sind, weiß ich: Bei der Hundeernährung mache ich ordentlich was richtig. Eine gesunde Ernährung sorgt eigentlich schon für eine gute Basis für gesunde Hundezähne. In unserer Rubrik Hundeernährung erfährst Du mehr zum Thema gesunde Hundeernährung und was unser Rudel futtert.
Die Ohrenpflege
Die Hundeohren – Oft vergessen und vernachlässigt. Wieso solltest Du da schon reingucken? Ich kann´s Dir sagen: Nicht nur die Zähne, sondern auch die Ohren verraten Dir, ob bei deinem Hund alles okay ist. Dreckige und muffelig-riechende Hundeohren können ein Indiz auf einen Milbenbefall oder eine Futterallergie sein. Aus diesem Grund schaue ich mir regelmäßig die Ohren meiner Hunde an. Selten muss ich da mal sauber machen, was für mich aber auch wieder heißt: Momentan ist alles gut, wie es ist.
Rana hatte eine Zeit lang sehr dreckige und entsprechend riechende Ohren. Leicht säuerlich war der Geruch. Der Schmutz und der Geruch kamen immer dann, wenn´s bei der verpinscht Family Lamm zu fressen gab. Also ließ ich das Lamm bei Rana mal weg und schwups: Die Ohren blieben blitze blank sauber. Durch die Kontrolle von Ranas Ohren habe ich herausgefunden, dass Rana eine Allergie gegen Lammfleisch hat.
Natürlich haben Hunde durch das Toben und Spielen auch mal Sand oder Matsch in den Ohren. Ich nehme dann ein simples Taschentuch, wickle dieses um meinen Finger und tauche damit vorsichtig in das Hundeohr. Ich drehe den Finger langsam hin und her und hole den Dreck mit der Bewegung heraus. Den Trick hat mir mein Tierarzt gezeigt. Benutzt Du nämlich den Finger anstelle von Q-Tips, dann gehst Du der Gefahr aus dem Weg, zu tief ins Ohr zu kommen und Deinen Hund vielleicht zu verletzen. Mit deinem Finger kommst Du nur so weit ins Hundeohr, wie Du kommen musst, um es sauber zu bekommen. Vorsicht! An die Damen mit gemachten und vor allem LANGEN Fingernägeln: Ihr könnt den Trick leider nicht anwenden. Auch hier gilt Verletzungsgefahr für den Hund.
Das war´s auch schon
Durch den kleinen aber feinen Einblick in meine Hunde-Pflegeroutine hoffe ich, andere Hundebesitzer für das Thema zu sensibilisieren. Egal ob Fell, Zähne, Pfoten oder Ohren – sie alle erfüllen einen gewissen Sinn und Zweck für unsere Hunde und wir sollten nicht vergessen, dass wir für unsere Vierbeiner verantwortlich sind. Die Hundepflege ist wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden.
In diesem Sinne…
…auf die Krallen, fertig, los!
Vielen Dank für die Infos!
Hallo 🙂
Ich finde eure Beiträge sehr schön! Grade durch die Pflege kann man schnell Gesundheitsprobleme erahnen und kann rechtzeitig zum Tierarzt oder selbst entgegenwirken, einziges Manko an diesem Beitrag ist meiner Meinung nach die Zahnreinigung. Prophylaktisch kann man auch täglich Zähne putzen anstatt die Zähne abzukratzen und so mögliche Verletzungen am Zahnfleisch zu provozieren.
Ansonsten gehe ich voll mit!
Tolle Tipps und klasse Fotos! ☺️
also der dremel ist mit mit 99 euro zu teuer euer blog ist mega schön
und danke für die erklärung