Gassi-Runden spannend gestalten
Über Stock und über Stein: Spannende Parkours-Ideen für Deinen Hund
Als arbeitstätiger Hundemensch kennt das doch jeder: Unter der Woche bleibt selten Zeit, um neue Wege für die Spaziergänge mit Hund auszuprobieren oder neue Orte zu entdecken. Du gehst wochentags oft dieselben Strecken – Ich gehöre dazu! Ist auch gar nicht schlimm, aber manchmal gibt es Tage, da wirken die Runden besonders eintönig. Das muss aber nicht sein! Mit leichten Tipps und Tricks wird Eure tägliche Gassi-Strecke zum richtigen Erlebnispfad. Für Abenteuer und Spaß muss Frauchen oder Herrchen nicht gleich Kilometerweit fahren. Ich zeig Dir, wie Du Abwechslung in die täglichen Spaziergangsrunden bringst und sie für Deinen Hund spannend gestaltest.
1. Bäume sind nicht nur zum anpinkeln da!
Egal ob Bäume, Steine, Sitzbänke oder Straßenpoller – Jegliche Gegenstände denen Du mit Hund beim Gassi gehen begegnest, lässt sich in irgendeiner Art und Weise für einen Trick oder eine Übung in den Spaziergang integrieren. Baumstämme sind beispielsweise super für ein Balancetraining für Deinen Hund.
Das Training beginnt bereits beim auf den Stamm springen lassen. Hier kannst Du den Trick auf Gegenstände springen üben (Ich rufe immer ganz elegant „Hepp Hepp“). Das Gleichgewicht halten und auf dem Baumstamm verharren mag für den Hund einfach aussehen, verlangt aber weitaus mehr Konzentration und Körperbeherrschung ab, als Du denkst. Hierbei werden nämlich Muskeln beansprucht, die in der gängigen Bewegung eines Hundes kaum eingesetzt werden. Du kannst das Training nun stückweise erschweren, indem Du schmalere Baumstämme oder Gegenstände (beispielsweise Straßenpoller) für die Übung nutzt. Lass Deine Fellnase sich während des Balanceakts drehen oder Dir die Pfote geben, das fördert die Körperbeherrschung und Eure gemeinsame Bindung.
Aber nicht nur Baumstämme eigenen sich für das Gleichgewichtstraining und fördern des Körpergefühls Deines Hundes. Ein umgekippter Baum tut´s auch! Führe Deinen Hund mit einem Leckerli auf den waagerechten Baum und lasse ihn bis zum Ende darüber balancieren. Das Belohnen am Ende nicht vergessen! Über solche Baumstämme lässt es sich übrigens auch super springen. So wird der normale Spaziergang mit Hund zu einer richtigen Sportstunde – Forest Agility?! 😉
Nutze große Bäume und Straßenpoller um Deinem Hund den Trick „Herum“ beizubringen. Hierfür musst Du den Vierbeiner mit einem Leckerli um den Gegenstand herumführen und anschließend belohnen. Wiederhole das mehrmals und führe Dein gewünschtes Kommando ein, sobald der Groschen beim Hund gefallen ist. Im Anschluss kannst Du deine eigene Distanz zum Objekt erweitern. Ich habe mit einem Schritt Abstand zum (beispielsweise) Baum gehalten und das Kommando gegeben.
2. Lasset die Nasenspiele beginnen
Fördere die Nase Deines Hundes mit lustigen Suchspielen. Der Wald eignet sich dafür bestens. Lass Deinen Hund absitzen (Wir trainieren hier also auch noch die Unterordnung beim Hund, wie praktisch! ;)) und verstecke Leckerlis in der Baumrinde eines Baumes, unter Steinen und Laub, zwischen Ästen und auf Blättern oder in der Ritze eines Gemäuers. Werde kreativ und such Dir schöne Verstecke. Gehe zurück zum Vierbeiner und löse das Sitz-Kommando auf. Lasse ihn suchen und genieß die Show. Ich zähle die Versteckplätze bei jeder Schnüffel-Runde, damit ich weiß, ob mein Hund letztendlich jedes Versteck gefunden hat. Die Nasenarbeit fördert den Geruchssinn des Hundes, aber auch seine Konzentration und Ausdauer. Das Schöne hierbei: Die Nasenarbeit ist für Hunde aller Rassen und jeder Altersklasse geeignet. Gerade für Hunde mit einer Behinderung oder alte Hunde mit Gesundheitsbeschwerden eine artgerechte Auslastung.
3. Fang mich doch!
Spontan fällt Dir auf dem Spaziergang ein, dass Du die Hunde-Runde eigentlich etwas spannender für den Vierbeiner gestalten wolltest. Jetzt hast Du keine Leckerlis dabei und auch kein Spielzeug. Aber Du hast Dich. Für Deinen Hund bist Du ohnehin das Spannendste auf dem Spaziergang, oder solltest es sein. Wenn Du einen unaufmerksamen Hund hast, der dich draußen beim Entdecken und Schnüffeln gern mal vergisst, dann ist das Versteck-Spiel optimal Euch und für alle Hundemenschen, die gern mal Leckerlis und Spielzeug vergessen, aber trotzdem mit ihrem Hund draußen arbeiten möchten.
Spiel Fangen mit Deinem Hund.
Dein Hund ist unaufmerksam? Lauf weg. Er wird Dich hören und Dir hinterherlaufen. Für die Unaufmerksamkeits-Experten unter den Hunden kannst Du nicht nur weglaufen, sondern auch schreien. Sieht für andere Spaziergänger lustig aus und Dein Hund wird sich wundern – Du bist gerade ziemlich spannend und schreien tust Du eigentlich nie! Also muss Hund schnell nachsehen, was passiert ist. Als Belohnung gibt es pure Freude vom Zweibeiner. Du kannst das Fangen spielen mit Versteckspielen kombinieren. Lasse Deinen Hund etwas vorauslaufen und versteck Dich hinter einem Baum. Achte bei diesem Spiel darauf, dass keine Fahrradfahrer oder ähnliches in der Nähe sind, um gefährliche Zusammenstoße zu vermeiden! Das Fang- und Suchspiel vom Zweibeiner fördert die Bindung und Aufmerksamkeit vom Hund – Rückruf 2.0.
Vielleicht fällt Dir etwas ganz eigenes ein, um Spannung und Abwechslung in die tägliche Gassi-Routine zu bringen. Teile Deine Ideen für mehr Spiel und Spaß mit Hund gern mit uns in den Kommentaren.