So bekommst Du deinen Welpen stubenrein – Unsere Tipps & Tricks
Die Freude ist groß – ein Welpe zieht ein. Auf das neue Familienmitglied folgt sogleich die erste Aufgabe für Dich als frischer Hundebesitzer! Die Stubenreinheit des Welpen.
Jeder kennt es: Seinen Hund stubenrein zu bekommen, steht bei vielen Hundebesitzern auf der Prioritätenliste ganz weit oben. So nervig es Dir auch erscheinen mag, die kleinen Pipi-Pfützen und die großen (groß ist bei einem Welpen immer relativ ;)) Geschäfte deines Hundes in der Wohnung zu beseitigen, ist es doch etwas ganz Normales. Denn: Welpen und Junghunde sind noch sehr jung und können ihre untrainierte Blase und den unfertigen Verdauungsapparat noch gar nicht richtig kontrollieren. Deswegen müssen sie sich häufiger erleichtern, als ausgewachsene Hunde. Sie laufen dann unruhig durch die Gegend, drehen sich herum und schnüffeln am Boden – sie suchen ein geeignetes Plätzchen als Toilette. Wir haben unsere Tipps & Tricks für Dich zusammengefasst und berichten, wie wir unsere Pflegewelpen an die Stubenreinheit herangeführt haben!
Wird jeder Hund stubenrein?
Man meint immer, dass Katzen die einzig reinlichen Haustiere seien. Doch auch Hunde sind von Natur aus sehr reinlich und sind sehr darauf bedacht, ihr Zuhause sauber zu halten. Trotzdem muss ein Welpe seinen Körper kontrollieren lernen. Unsere bisher vier Pflegewelpen haben uns gezeigt, dass sie gar nicht in die Wohnung machen, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben, oft raus zu gehen.
Trotzdem passieren Welpen Missgeschicke und lösen sich in den eigenen vier Wänden, wenn etwas Aufregendes passiert und er neue Gerüche und Sinneseindrücke kennenlernt. Die Welt steckt voller neuer Eindrücke für einen Welpen, da ist die volle Pipiblase schnell vergessen. Du darfst auch nicht vergessen, dass Welpen rein körperlich erst mit 14 Wochen ihre Blase und den Darmschließmuskel kontrollieren können. Deswegen ist Geduld beim Stubenreinheits-Training das A und O. Es gibt Welpen, die haben den Dreh schnell raus und andere wiederum brauchen einige Tage oder Wochen mehr. Dennoch wird gewiss – früher oder später – jeder Hund stubenrein!
Lieber zu viel als zu wenig…
Rafael und ich sind mit den Welpen immer sofort nach dem Schlafen, Fressen oder Spielen raus. Die meisten Pflegewelpen kommen mit 4 Monaten zu uns. In dem Alter hat es sich bei uns bewährt, tagsüber alle vier Stunden vor die Tür zu gehen. In der ersten Nacht mit dem neuen Welpen halten wir den Abstand von vier Stunden ebenfalls ein und erhöhen den Abstand um jede Nacht. Auch die Methode hat sich bei uns bewährt. Nach 3 Tagen lassen wir die Welpen sechs Stunden durchschlafen, aber nie länger. So haben wir bisher die meisten Missgeschicke in der Wohnung vermieden und die Welpen hatten den Dreh schnell raus. Natürlich gibt es auch Tage oder Nächte, an denen ich stöhnend im Bett liege, nachdem ich den nervigen Wecker ausgeschaltet habe und denke mir: „Nicht schon wieder.“ Manchmal erwische ich mich auch dabei, wie ich mich auf die Seite lege und weiterschlafen möchte. Aber dann rufe ich mir in Erinnerung zurück: „Wenn Du jetzt konsequent bleibst, lernt es der Welpe schneller.“ Was schneller wieder ausschlafen bedeutet und Du hast weniger Arbeit, weil das eigene Heim trocken und sauber bleibt. 😉 Sich selbst motivieren und so oft es geht mit dem Welpen vor die Tür zu gehen hat sich bei der verpinscht-Family sehr bewährt!
…heißt wiederum lieber zu wenig als zu viel
Alle vier Stunden mit dem Welpen vor die Tür gehen heißt nicht, dass wir alle vier Stunden einen kleinen Spaziergang machen. Ein Welpe lernt nicht nur in den neuen vier Wänden alles vom Staubsauger bis hin zur Topfpflanze neu kennen. Die große weite Welt außerhalb der eigenen vier Wände will auch erkundet werden und hier gibt es sogar noch viel mehr Gerüche und Sinneseindrücke, die der Welpe verarbeitet! Was bedeutet, dass jeder Spaziergang für deinen Welpen (oder Junghund) sehr spannend und aufregend ist. An Pipi oder Kaka machen ist gar nicht zu denken.
Von anderen Hundehaltern habe ich schon oft gelesen: „Ich gehe immer mit meinem Welpen raus, aber egal wie lange ich draußen bin, er macht immer erst, wenn wir wieder zuhause sind!“. Meine Vermutung ist, dass wir es gut meinen und immer eine kleine Strecke mit unserem neuen Familienmitglied gehen, sobald wir draußen sind. Aber der Welpe vergisst dabei völlig, was seine eigentliche Aufgabe ist – hier ist immerhin alles so neu und unentdeckt und spannend. Zuhause, in der gewohnten Umgebung, meldet sich die volle Blase mit dem dringenden Bedürfnis, sich zu entleeren und zack ist es Geschehen: Der Welpe hat in die Wohnung gepullert. Schnell entsteht ein Teufelskreis, wenn wir in dieser Situation erneut einen neuen (und somit spannenden) Ort zum Geschäfte verrichten mit dem Welpen aufsuchen.
Aus diesem Grund suche ich mir einen festen Ort, an dem ich mit den Welpen alle paar Stunden hinstiefel. Beim ersten Mal ist auch dieser Ort höchstspannend, aufregend und wird genauestens unter die Hundenase genommen – das ist auch völlig in Ordnung! Ich als Hundehalter am anderen Ende der Leine bleibe an einem Fleck stehen und bewege mich nicht. So kann der Welpe sein neues Stück Toilette kennenlernen und wenn hier alle Eindrücke gesammelt wurden, fällt dem jungen Hund schnell ein gewisses Bedürfnis ein und entleert sich. Jetzt ganz viel Loben und Freudenstänze machen! Hier ist nichts zu peinlich und alles erlaubt: Tanzen, Springen, Quietschen.
Manchmal geht’s trotzdem daneben
Natürlich lassen sich Missgeschicke daheim nicht vermeiden und sind völlig normal! Reinige die Stelle kommentarlos und schimpfe niemals mit deinem Welpen. Wieso auch? Er kann nichts dafür! Selbst wenn ein Welpe sein Bestes gibt und im Geiste bereits stubenrein ist, kann er es rein körperlich einfach noch nicht. Hier zu schimpfen ist schlichtweg unfair. Außerdem kann Schimpfen kontraproduktiv sein, wenn der Welpe dadurch Angst vor Dir bekommt. Er könnte auf die Idee kommen, sich heimlich in deiner Abwesenheit zu lösen.
Geduld und Konsequenz ist das Zauberwort
Deinen Hund stubenrein zu bekommen, ist kein Hexenwerk. Ein Hund ist von Natur aus reinlich und selbst darauf bedacht, sein Zuhause sauber zu halten. Deswegen sind Geduld und Konsequenz der Schlüssel zum Erfolg. Schimpfe deinen Hund niemals, sollte daheim ein Missgeschick passieren und lobe ihn lieber kräftig und so intensiv, bis es Dir selbst peinlich ist: Erst dann ist es ein angemessenes Lob! Mit der Zeit bekommst Du ein Gespür für die Körpersprache deines Welpen und weißt, wann er sich ein Plätzchen fürs Geschäft sucht. Dann schnappst Du ihn Dir schnell und gehst vor die Tür. Seid ihr erstmal ein eingespieltes Team, bleibt die Wohnung schneller trocken und sauber, als Du gucken kannst! Viel Spaß mit dem neuen Familienmitglied.