Zecken beim Hund – Was hilft?
Kaum wird es draußen wärmer, bricht die Zeckenzeit an. Ab einer Außentemperatur von ca. 7 Grad wird der von Hundehaltern gefürchtete Blutsauger aktiv. Besonders häufig anzutreffen sind Zecken an Waldrändern, auf Wiesen und Lichtungen und in Parkanlagen. Deswegen sind Hunde so häufig von den lästigen Blutsaugern betroffen: Genau wie Zecken, streifen auch Hunde gern durch den Wald und auf Wiesen herum. Erfahre in diesem Blogbeitrag, der in Zusammenarbeit mit AGILA entstand, was die Zecke eigentlich so gefährlich macht, wieso Du deinen Hund schützen solltest und welche Möglichkeiten es gibt, um den lästigen Blutsaugern den Kampf anzusagen.
Warum sind Zecken gefährlich?
Die Zecke an sich ist nicht das eigentlich gefährliche für den Hund. Selbst wenn mehrere Zecken gleichzeitig Deinen Hund aufsuchen und sich an ihm festbeißen, bleibt der Blutsauger in den meisten Fällen für den Hund ungefährlich. Das eigentliche Problem an Zecken: Sie sind Träger verschiedener Krankheitserreger wie Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und Ehrrlichiose, die sie beim Blut saugen
Zeckenbiss beim Hund – Wie kommt es zum Biss?
Zecken sitzen auf hohen Grashalmen, Zweigen oder in Büschen und warten, strecken dabei ihre Vorderbeine aus und lassen sich auf das nächste potenzielle Opfer fallen. Einmal auf den Hund gefallen, geht die Suche nach einem geeigneten Platz zum Stechen los. Besonders begehrt sind dünne und gut durchblutete Stellen wie der Kopf, der Bereich rund um die Ohren, die Achseln und der Bauch. Hat die Zecke eine geeignete Stelle gefunden, ritzt sie die Haut mit ihrem Mundwerkzeug auf und sticht mit ihrem Rüssel in die Stelle. Bleibt die Zecke nun unbemerkt, können Tage und sogar Wochen vergehen, bis sie sich satt gegessen hat. Und das nämlich ist das eigentliche Problem bei Zecken: Je länger eine Zecke am Hund saugt, desto größer ist die Gefahr für die Übertragung von Krankheitserregern. Deswegen gilt: Beim Entdecken einer Zecke nicht zögern oder warten, sondern diese unverzüglich entfernen!
Wie entferne ich eine Zecke richtig?
Nicht nur beim Thema Zeckenschutz scheiden sich die Geister, sondern auch beim Entfernen von Zecken. Drehe ich die Zecke im oder gegen den Uhrzeigersinn? Oder ziehe ich sie besser mit einem Ruck raus? Benutze ich meine Finger oder lieber ein spezielles Werkzeug für Zecken? Welche Möglichkeiten es gibt und was Du beachten solltest, wenn Du eine Zecke an Deinem Hund entdeckt hast und diese entfernen möchtest, verrate ich Dir hier.
Das Wichtigste zuerst: Achte darauf, die Zecke nicht zu stressen. Sprich: Fass den Blutsauger behutsam an und nur so oft wie es nötig ist und ganz wichtig: Ohne sie zu quetschen! Das tun wir nicht der Zecke zuliebe, sondern verhindern damit, dass die Zecke ihr Körpersekret mit ansteckenden Krankheitserregern über die Stichstelle in Deinen Hund absondert.
Natürliches Zeckenmittel:
Sehr beliebt und weit verbreitet sind die natürlichen Zeckenschutzmittel für Hunde. Unter Hundehaltern sind sie deswegen so beliebt, weil sie unseren geliebten Vierbeinern nicht schaden, im Gegenteil: Neben dem Schutz vor Zecken haben sie für unsere Vierbeiner oft noch einen positiven Nebeneffekt.
Kokosöl
Der Alleskönner Kokosöl soll nicht nur gegen Zecken schützen, sondern auch Fell und Haut Deines Hundes pflegen, gerade wenn die Haut beispielsweise im Fellwechsel sehr trocken und schuppig ist. Und ganz nebenbei riecht Dein Hund angenehm nach Kokosöl. Wenn Du deinen Hund mit Kokosöl vor Zecken schützen möchtest, reibst Du je nach Größe und Felllänge Deines Hundes eine erbsen- bis walnussgroße Portion täglich in das Hundefell ein. So schützt und pflegst Du deine Fellnase in einem. Achte darauf, die häufig betroffenen Stellen wie den Kopf, die Ohren und den Bauch gründlich mit dem Produkt einzureiben.
Aber wieso mögen Zecken kein Kokosöl?
Kokosöl enthält Laurinsäure, die den Chitinpanzer von Zecken angreift. Durch das Einarbeiten von Kokosöl ins Fell wird folglich das Niederlassen von Zecken auf Deinem Hund verhindert. In Ländern mit feucht-warmen Klima wie Indien, ist der Schutz vor Zecken durch Kokosöl bzw. Laurinsäure seit Jahrhunderten gängige Praxis. Das bedeutet: Kokosöl schützt nicht nur Deinen Hund vor den lästigen Parasiten, sondern auch Dich! Du kannst Dich vor jedem Spaziergang ebenso mit Kokosöl eincremen wie Deinen Hund.
Teebaumöl
Magst Du den Geruch von Kokosöl nicht oder ist Dir das tägliche Eincremen des Hundes eine zu fettige Angelegenheit, kannst Du es mit Teebaumöl probieren. Dafür musst Du lediglich 2-3 Tropfen verdünntes Teebaumöl auf die Nackenpartie Deines Hundes geben, denn: Anders als Kokosöl darf Teebaumöl beim Hund lediglich äußerlich angewendet werden. Durch das Auftragen in der Nackenpartie verhinderst Du ein mögliches Ablecken des Öls.
Wie genau hilft Teebaumöl gegen Zecken?
Nicht nur Zecken, sondern Parasiten allgemein mögen den Geruch von ätherischen Ölen nicht – Teebaumöl ist bekannt für seinen besonders markanten Geruch.
Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmelöl ist als Heilmittel für den Menschen sehr beliebt. Es lindert Atemprobleme, hilft bei Entzündungen und bei Verletzungen. Auch Hunde können mit dem Naturprodukt behandelt werden. Anders als Kokosöl ist die Konsistenz von Schwarzkümmelöl flüssig. Daher spricht man hier von 10 bis 15 Tropfen Öl, die Du in das Fell deines Hundes einmassierst. Dabei hält das Öl nicht nur Zecken fern, sondern auch andere Parasiten wie Milben und Flöhe. Um die Wirkung von Schwarzkümmelöl zu verstärken, kannst Du es Deinem Hund mit ins Futter geben. Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht wird ein Milligramm Schwarzkümmelöl ins Futter oder Wasser gemischt. Da Schwarzkümmelöl zu den ätherischen Ölen zählt und folglich durch die Leber abgebaut wird, solltest Du es immer nur kurweise für 2-3 Wochen anwenden, um der Leber Deines Hundes nicht zu schaden. Bei Schwarzkümmelöl gilt: Weniger ist mehr!
Was macht Schwarzkümmelöl so vielseitig?
Schwarzkümmelöl enthält Prostaglandine, die Mensch und Hund bei allergiebedingten Atemproblemen helfen. Außerdem wirkt Schwarzkümmelöl entzündungshemmend und eignet sich daher zur Behandlung von leichten Wunden und Kratzern. Das Öl wirkt desinfizierend und pflegend und darüber hinaus hat es eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem des Hundes.
Zeckenhalsbänder
Sogenannte Zeckenhalsbänder sind zur Zeckenabwehr mindestens genauso beliebt wie natürliche Zeckenschutzmittel, weil die Handhabung so einfach ist. Du legst es dem Hund wie ein normales Halsband an und das war´s. Wirken tun Zeckenhalsbänder durch Wirkstoffe wie Iipophil, Imidacloprid oder Propoxur. Das sind Insektizide, die bei Zecken zum Tod führen. Diese Wirkstoffe verteilen sich über die Fettschicht der Hundehaut und somit über den ganzen Körper des Hundes. Dabei werden Teile der Insektizide von der Hundehaut absorbiert und gelangen sogar in die Blutbahn. Das führt dazu, dass sogar festgebissene Zecken sterben. Der lästige Blutsauger kann sich also auch trotz Zeckenhalsband noch an Deinem Hund festsaugen, auch wenn er kurz darauf durch die in die Blutbahn gelangte Wirkstoffe stirbt.
Ist das Zeckenhalsband ungefährlich?
Das insektizidhaltige Halsband bzw. die darin enthaltenen Wirkstoffe wirkt sich ausschließlich auf Zecken negativ aus. Jedoch können Hunde mit Rötungen, Juckreiz und Haarverlust am Hals auf das Zeckenhalsband reagieren. Ist auch Dein Hund von solch einer Reaktion nach dem Tragen des Halsbandes betroffen, solltest das Halsband sofort entfernt werden! Vorsicht ist auch geboten, wenn im Haushalt andere Haustiere wohnen wie Katzen oder gar weitere Hunde: Das Zeckenhalsband kann bei Kontakt zu schweren Nebenwirkungen wie Krämpfen und Erbrechen führen. Auch ist das Halsband nicht für schwimmbegeisterte Hunde zu empfehlen, da die meisten Zeckenhalsbänder nicht wasserdicht sind und sie ihre Wirkung nach einer ausgiebigen Schwimmsession verlieren. Auch sollten Kinder möglichst keinen Kontakt zum Zeckenhalsband-tragenden Hund haben. Bei Menschen können die Wirkstoffe zu allergischen Reaktionen führen. Deswegen ist das Halsband gegen Zecken auch nicht für Dich und deinen Hund geeignet, wenn ihr gerne miteinander kuschelt oder gar ein Bett teilt.
Wir halten also fest: Zeckenhalsbänder können einen wirksamen Schutz gegen Zecken bieten, bringen aber defintiv einige Nachteile mit sich, besonders wenn Kinder oder weitere Haustiere im Haushalt leben. Du solltest also unbedingt vorab mit einem Tierarzt sprechen und Dich über die richtige Auswahl eines Zeckenhalsbandes beraten lassen!
Spot-On-Präparate
Das gängigste aber auch umstrittenste Mittel gegen Zecken sind sogenannte Spot-On-Präparate. Sie werden auf den Nacken und Rücken des Hundes getropft und die Wirkung dauert 4-6 Wochen an. Anders als Zeckenhalsbänder, hindern Spot-Ons bereits das Befallen des Hundes selbst. Ein sehr wirksamer Zeckenschutz also, aber nicht ohne Risiko.
Wieso sind Spot-Ons so verrufen?
Kaum ein Hundehalter weiß, wie giftig Spot-On-Präparate eigentlich wirklich sind: Pestizide wie Tetrachlorvinphos und Permethrin sind feste Bestandteile von Spot-Ons. Tetrachlorvinphos ist ein krebserregendes Nervengift und auch für Mensch und Kind gesundheitsschädlich. Im Vergleich zu den Nebenwirkungen von Spot-Ons, sind die Nebenwirkungen der Zeckenhalsbänder harmlos. Verträgt Dein Hund das Spot-On-Präparat nicht, kann es zu Wahrnehmungsstörungen oder zu einem epileptischem Anfall kommen.
Bernsteinketten
Zurück zu einer von vielen chemiefreien Alternativen: Der Bernsteinkette. Das Tragen einer Bernsteinkette bedeutet für den Hund keinerlei Nebenwirkungen. Ein positiver Nebeneffekt: Viele Hundehalter finden Bernsteinketten optisch sehr schick.
Wie wirkt eine Bernsteinkette?
Die Bernsteinkette besteht aus – wie der Name bereits verrät – aus Bernstein. Durch seine chemische Zusammensetzung hat der Edelstein einen elektrischen Widerstand. Durch die Reibung der Kette am Fell entlädt sie sich und soll so Zecken abwehren. Die Zecke erhält einen (für den Hund nicht spürbaren) elektrischen Schlag, der ihr keine Chance gibt, sich am Hund festzusaugen.
Klingt erstmal simpel, aber auch bei einer Bernsteinkette gibt es ein paar Kleinigkeiten zu beachten: Die Kette sollte aus Naturbernstein bestehen und Du darfst Deine Fellnase nicht mit einer Metallbürste kämmen: Durch das Metall wird das Hundefell wieder entladen und die Kette verliert damit folglich ihre Wirkung. Auch ist der volle Schutz einer Bernsteinkette erst nach 2-3 Wochen Tragen durch den Hund gegeben.
Fazit
Welches Zeckenschutzmittel das Wirksamste und somit Beste für deinen Hund ist, hängt ganz von deinem Vierbeiner selbst ab. Zeckenschutzmittel sind ganz individuell zu betrachten – die Wirkung hängt vom Tier sowie dessen Gegebenheiten und seiner Umgebung ab. Teste die für Deinen Hund und Dich infrage kommenden Produkte aus und lasse Dich im Zweifel von Deinem Tierarzt beraten.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der AGILA Haustierversicherung AG entstanden. Weitere Informationen rund um das Thema Zeckenschutz findet ihr im AGILA Magazin.
Habe schon einiges so über Kokosöl gelesen, werde es auch mal ausprobieren bei meinen Hunden.
Lieben Gruß Imelda