Pflegeroutine Hund mit Behinderung

Ein Hund mit Behinderung benötigt wie jeder normale Hund eine regelmäßige Pflege. Je nach Art der Behinderung beim Hund kann diese ganz unterschiedlich ausfallen. Mateo bekommt wie Mojo und Rana sein Fell gebürstet, die Krallen gekürzt und nach Bedarf die Zähne gereinigt. Die Pflegeroutine für die Hunde habe ich in diesem Blogbeitrag genauer erklärt.

Dann gibt es bei Mateo noch ein kleines Extra, denn ihm fehlt die linke Vorderpfote. Anstelle seiner fehlenden Pfote hat er nur noch einen Stumpf. Logisch, dass der auch gepflegt werden muss und was alles zur Stumpfpflege gehört, erfährst Du hier.

Ich muss gestehen, dass ich eine ganze zeitlang nicht wusste, dass ein Stumpf überhaupt Pflege benötigt. Immerhin pflege ich die Pfoten der Hunde auch nicht jeden Tag und irgendwie ist der Stumpf von Mateo wie eine Pfote für mich. Eine zu kurze Pfote irgendwie.

Erstmal sei gesagt, dass die Stumpfpflege kein Hexenwerk ist. Mateo trägt täglich für ein paar Stunden seine derzeitige, mitwachsende Prothese. Sein Stumpfbein ist damit täglich „unter Verschluss“ und muss deswegen geschmeidig gehalten werden. Ich creme seinen Stumpf also regelmäßig ein. Irgendwie wie bei Menschen mit trockener Haut. Dafür benutze ich eine Wund- und Schutzsalbe für Babys.

Mateo weiß, dass er die Creme nicht ablecken darf. Er weiß das so gut, dass er sich auch an diese Regel hält – solange ich mit im selben Raum bin. 😉 Da er die offensichtlich leckere Creme gerne ableckt, wenn ich außer Haus oder gerade anderweitig beschäftigt bin, trägt Mateo nach der Stumpfpflege eine kleine Socke. Damit kommt er weniger in Versuchung an die vermeintlich leckere Creme zu gehen und ich kann mich in Ruhe anderen Dingen – wie beispielsweise dem Haushalt – widmen. 

Mit dem täglichen Eincremen vom Stumpf ist es mit der Pflegeroutine noch nicht getan, denn: Ein Hund auf drei Beinen ist etwas rutschig unterwegs. Gerade auf glatten Böden wie beispielsweise Parkett oder Fliesenböden. Da wir im Haus beides haben – sowohl Parkett als auch Fliesen – hat Mateo in seiner Fortbewegung hier und da einige Schwierigkeiten gezeigt, denn: Zuhause läuft er grundsätzlich ohne Prothese herum.

Warum?

Weil es schlichtweg bequemer ist. Wir liegen Zuhause auf dem Sofa schließlich auch nicht mit Turnschuhen herum oder kochen in Bluse und Blazer. Wenn das Rudel Zuhause ist, dann schläft es überwiegend. Vielleicht wird hier und da ein bisschen gespielt, aber das war’s dann auch schon. Und weil Indoor so wenig Action angesagt ist, braucht Mateo seine Prothese Zuhause einfach nicht.

Zurück zur eigentlichen Thematik: Dreibeiner haben es etwas schwieriger auf glatten Oberflächen zu laufen als normale Hunde. Daher habe ich etwas recherchiert und bin auf folgenden Tipp gestoßen: Das Fell zwischen den Pfotenballen kürzen. Das sorgt für mehr Grip an den einzelnen Pfotenballen bei dreibeinigen Hunden. Gelesen, für gut befunden und gleich praktiziert. Ich habe sofort eine Besserung bei Mateo sehen können. Sprich: Zum Eincremen des Stumpfes kommt noch das Fellschneiden in den Pfotenballen-Zwischenräumen (Neuwortschöpfung?! :D) hinzu.

That´s it.

Mehr ist das auch gar nicht. Ein bisschen fettige Creme zwischen den Fingern reiben, auf den Hund auftragen und den Stumpf ein bisschen Kneten. Alle paar Wochen das Fell unter de Pfoten schneiden und fertig ist die Pflegeroutine für den Hund mit Behinderung.